Mikroplastik im Gehirn – verständlich erklärt
Mikroplastik sind winzige Plastikstückchen, die man nur mit besonderen Geräten sehen kann. Forschende haben jetzt solches Mikroplastik in den Gehirnen verstorbener Menschen gefunden. Das klingt erst einmal beunruhigend.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) prüft die Studie aber gerade genau. Nach allem, was Fachleute bisher wissen, macht dieses Mikroplastik den Menschen wahrscheinlich nicht krank. Trotzdem wird weiter geforscht, um ganz sicherzugehen.
Hintergrund der neuen Studie
In der im Mai 2025 veröffentlichten Arbeit von Nihart et al. wurden mithilfe der Pyrolyse-Gaschromatographie-Massenspektrometrie (Pyrolyse-GC/MS) Kunststoffpartikel in Hirngewebe verstorbener Personen festgestellt (Nat Med 31, 1114–1119 (2025)). Die Autorinnen und Autoren schlossen daraus, dass Mikroplastik systemisch bioakkumulieren kann.
Kritische Bewertung der Messmethode
Expertinnen und Experten hinterfragen vor allem die Spezifität von Pyrolyse-GC/MS. Das Verfahren kann organische Polymere identifizieren, reagiert jedoch empfindlich auf Kontaminationen. Das BfR analysiert deshalb, ob die Probenaufbereitung und -kontrolle ausreichend waren, um Fremdquellen sicher auszuschließen.
Aktuelle Einschätzung des BfR
Laut bisherigen Stellungnahmen sieht das BfR keine belastbaren toxikologischen Hinweise auf Gesundheitsrisiken durch Mikroplastik in Lebensmitteln oder Kosmetika. Eine ausführliche BfR-Bewertung der neuen Studie ist in Arbeit und soll beim „Forum Verbraucherschutz – Schwerpunkt Mikroplastik“ im Dezember 2025 vorgestellt werden.
Was bedeutet das für VerbraucherInnen?
Nach heutigem Wissensstand ist es unwahrscheinlich, dass Mikroplastikpartikel in üblichen Konzentrationen gesundheitsschädlich wirken. Dennoch empfiehlt das BfR, weitere Forschung zu Exposition, Verteilung und möglichen Wirkmechanismen durchzuführen, um verbleibende Unsicherheiten zu reduzieren.